Der Ort Vorderjoch (wie Oberjoch damals hieß) wurde im Jahr 1479 erstmals mit 10 Häusern erwähnt. Eines dieser Häuser war der spätere Löwen.
Genaue Angaben über einen Gasthof in Vorderjoch reichen nur bis 1750 zurück. Ziemlich sicher entstand der Gasthof jedoch schon zu Beginn der Salztransporte und dem ersten Bau einer Jochstraße in den Jahren 1540-1550. Die Salzfuhrwerke, aus dem Tirol oder von Hindelang kommend, hatten eine Rast notwendig, und neben der Versorgung der Tiere mit Futter und Wasser benötigten auch die Fuhrleute eine Brotzeit und einen kühlen Trunk.
Am 12. Mai 1897 hat der Bauer Lorenz Fink das Anwesen in Oberjoch Nr. 6 mit Kegelbahn, Gemeinderecht und einigen Grundstücken von Anton Beẞler aus Hindelang für 17.500 MARK gekauft. Damals wurde eine Landwirtschaft betrieben, jedoch befand sich im Haus bereits eine Schankwirtschaft für Bier und Branntwein ebenso wie ein kleiner Laden und eine Bäckerei. Es handelte sich um einen richtigen »Krämerladen«, in dem es so ziemlich alles zu kaufen gab, was für den täglichen Gebrauch in dem abgelegenen Dorf benötigt wurde. Es gab zum Beispiel neben Spezereien auch Zichorie, Kerzen, Wagenschmiere, Geißelschnüre, Petroleum, Seife und vieles mehr.
Im Jahre 1901 übernahm dann der Sohn Konrad Fink das Anwesen, das er 1913 schließlich seiner Schwester Josefa Fink übergab. Diese heiratete noch im gleichen Jahr den Ökonom und Gastwirt Theodor Brutscher aus Unterjoch - und seitdem gehört der Name Brutscher fest zum Löwen. 1935 wurde der Betrieb an den einzigen Sohn, Konrad Brutscher, weitergegeben. Mit seiner Frau Therese gab er den Laden und die Landwirtschaft nach dem Zweiten Weltkrieg auf und widmete sich schwerpunktmäßig der Gastronomie. Der Betrieb wurde durch Umbauten immer wieder erweitert und den Erfordernissen der Zeit entsprechend modernisiert.
Nach dem Tod der Löwenwirtin Therese Brutscher am 10. Mai 1972 wurde der Besitz an die nächste Generation, Konrad Brutscher jun. und seine Frau Evi, übergeben. Seit 1988 arbeitet mit Sohn Stefan bereits die fünfte Generation mit. Nach dem Tod von Konrad Brutscher am 25.01.2010 führte dessen Frau Evi mit Unterstützung ihrer Kinder und Schwiegertochter Alexandra den Löwen als Einzelunternehmen weiter. Im Jahr 2016 wurde der Betrieb an Stefan Brutscher übergeben.
Etwa 10m östlich vom Haus war freistehend ein Veranda-Saal (Salette) und eine Kegelbahn welche beide 1936 abgebrochen wurden. An dieser Stelle wurde die alte Wirtsstube durch einen Neubau nach Osten erweitert, mit Gasträumen, einer Terrasse und Gästezimmern im Obergeschoß.
1958 wurde der umfangreiche landwirtschaftliche Teil abgebrochen und an gleicher Stelle der
neue Westflügel mit Speisesaal für Hausgäste und weiteren Gästezimmer errichtet.
1964 erfolgte ein weiterer Anbau auf der Südseite des Speisesaals.
1969 erfolgte ein Erweiterungsbau nach Osten, wo die Weinstube und eine Bar entstand.
1972 wurden im Ostbau die Zimmer im zweiten Stock mil. Dusche/Bad und WC ausgestattet.
1975 wurde die Küche abgerissen und erneuert.
1976 folgte im ersten Stock des Ostbaus die Ausstattung der Zimmer mit Dusche/Bad und WC.
1978 wurde westlich vom Alpengasthof ein geräumiger, befestigter Parkplatz angelegt.
1984 wurden im Westbau alle Zimmer modernisiert und mit Dusche/WC ausgestattet.
1989 folgte die Emeuerung der Toiletten im Restaurant, auf den heutigen Standard.
1997 pünktlich zum 100jährigen, kam der größte Brocken: Der Mittelbau wurde bis auf die alte Bauemstube völlig
abgerissen und durch einen neuen Bau ersetzt, in dem weitere Gästezimmer und ein Wellnessbereich
entstanden. Gleichzeitig wurde der alte Frühstücksraum im Erdgeschoß des Westteils in eine Hotelhalle mit
Bar und ein gemütliches Kaminstüberl umgestaltet. Auch die Theke, die Küche und die Rezeption wurden
modernisiert.
2000 Neugestaltung der Dorfstube (ehemaliger Saal).
2005 Abdichtung aller Flachdachterrassen.
2013 Einbau einer Pelletsheizung (Pelletsanlage).
2015 Modemisierung aller Gästezimmer im Westbau mit Neugestaltung der Bäder.
2020 Neugestaltung der Bäder im Mitteltrakt, die Badewannen wurden durch begehbare Duschen ersetzt.
Bau einer Hanggarage mit 7 Stellplätzen und eines abschließbaren Fahrradraumes.
2021 Umgestaltung der bisherigen Weinstube und Erneuerung in "Salettle".
2022 Neugestaltung der Iseler-Zimmer. Anschaffung von Skischuhwärmern im Schuhraum.
2023 Modernisierung aller Zimmer im Ostbau von 1936 mit neuen Zu- und Abwasserleitungen in den
Bädern, Fensteraustausch, Isolierung der Außenwände und neuer Schindelfassade.